Die diesjährige Tagung der ISG-Delegierten in der Schweiz war schon 2020 beschlossene Sache, als der Präsident des Schweizer Verbandes Gerhard Ernst, die Delegierten in die Schweiz eingeladen hatte. Am Samstag, dem 13. August 2022, war es endlich so weit. Man traf sich im Zirkuszelt des Schweizer National-Circus Knie, das zu dieser Zeit in Bern aufgestellt ist. Alle waren in Vorfreude auf das angekündigte einmalige Erlebnis der Dressur-Kunst mit dem renommierten Tierlehrer Fredy Knie. Unter der Kommentierung seines Großvaters Fredy führte Ivan Frédéric Knie jun. eine Pferdegruppe mit sechs jungen braunen Vollblutarabern (gezogen im Gestüt Ismer, Ströhen), und sechs Araberschimmeln vor. Alles Hengste, während die Schimmel schon Profis sind, haben die braunen Jungpferde noch die volle Aufmerksamkeit des Tierlehrers nötig. Den rund 70 Besuchern in der Manege wurde ein Karussell präsentiert, welches zu den eindrucksvollsten Pferdenummern im Zirkus Knie gehört. Únter begeistertem Beifall der Zuschauer zeigt Fredy Knie zum Abschluss noch eine perfekte Capriole mit einem seiner Hengste.
Nach dieser Morgenarbeit fand die Tagung der internationalen Shagya-Araber Gesellschaft statt, an der auch Nicht-Delegierte teilnehmen dürfen. Im Anschluss bot der Zirkus den Teilnehmern eine Führung hinter den Kulissen an, in der die beeindruckende Infrastruktur erklärt wird. In der Mittagszeit war zunächst geplant eine Stehlunch im Gastronomiebereich. Die Zirkusfamilie ließ es sich nicht nehmen, ihre internationalen Gäste an extra eingedeckten Tischen mit vielen Apérohäppchen unterschiedlicher Variationen bei kostenlosen Getränken zu bewirten. Der Nachmittag war reserviert für den Besuch einer Zirkusvorstellung und wer sich für den Fahrsport interessierte, konnte im benachbarten nationalen Pferdezentrum in Bern die Schweizer Meisterschaft verfolgen.
Der Abschluss dieser einmaligen Tagung war dann im historischen Beschlagsraum der Schmiede der ehemaligen eidgenössischen Militärpferde-Akademie. Hier konnten die Besucher und Gäste sich international austauschen mit den Delegierten über die Probleme der Rasse Shagya-Araber. Man war sich einig: Es war eine wunderbare Veranstaltung, einmal anders und nicht im Zusammenhang mit einer Araberschau. Der Versuch war es wert und hat sich gelohnt! Allerdings wird im nächsten Jahr die ISG-Tagung wieder mit einer Araberschau stattfinden, nämlich in Bábolna im Rahmen eines ISG-Europachampionats.