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Nach drei Jahrzehnten ist das Pferdezentrum in hessischen Alsfeld nun Geschichte. Viele Zuchtverbände richteten hier ihre Körungen und auch Schauen aus. Die Initiative auf Anregung vom Zuchtverband für Sportpferde Arabischer Abstammung, den gemeinsamen Kauf dieser Anlage aller Verbände, um diese weiterhin in der Mitte von Deutschland nutzen zu können, scheiterte. Der hannoversche Zuchtverband war schneller und konnte sein Pferdezentrum an den Landrat veräußern.

Einige der Zuchtverbände sind ihrem Standort treu geblieben und fanden einen neuen Gastgeber im ländlichen Reit- und Fahrverein von Alsfeld, der auch eine Halle und Außen-Reitplätze beherbergt. Die Haflinger feiern hier in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum.

Für nur knapp ein Dutzend Körkandidaten hätte diese Anlage in Alsfeld zur Ausrichtung der ZSAA-Körung vollkommen gereicht. Am neuen Standort in Mönchengladbach fand man auf Schloss Wickrath beim rheinischen Pferdestammbuch ein neues Zuhause. Gäste und Besucher bedauern sehr, dass es seit der Corona-Pandemie keine Möglichkeit mehr gibt, alle Körkandidaten gemeinsam beim Freilauf, Freispringen, auf dem Dreieck an der Hand und im Körergebnis, welches sehr detailliert fachkundig moderiert wird, zu sehen. Das Fachpublikum könnte sich so auch selber ein Urteil bilden. Ein Austausch unter Gleichgesinnten ist kaum noch möglich, weil es die geselligen Züchterabende seit 2019 nicht mehr gibt.

Trotz der geringen Anzahl der Hengste, war es eine qualitätvolle Körung. Mit fünf Vollblutarabern, einem Anglo-Araber und vier Deutsches Edelblutpferde waren die Sektionen überschaubar. Mit 8,1 Punkten siegte der russisch gezogene Vadim beim arabischen Vollblut und wurde vom Verband prämiert. Der in Tersk 2020 geborene Hengst ist im Besitz von Didier und Ivana Thievent, die aus dem Elsass eine der weitesten Anreise hatten. Ihm folgte der ebenfalls prämierte Anglo-Araber Amaranth AA mit 8,2 Punkten. Hier vergab die Körkommission die einzige Note 10 für das Freispringen. Der in Polen 2018 geborene athletische Hengst ist im Besitz vom Gestüt Welvert, Sankt Wendel/Saarland.

Beim Deutschen Edelblutpferd wurden drei qualitätvolle 3-jährige Hengste gekört und erhielten die verdiente Verbandsprämie. Herausragte der Trakehner Higher Magic mit 45,5 % Edelblutanteil vom Elitehengst Herzensbrecher aus der Verbandsprämienstute High Society. Glückliche Züchterin und Besitzerin ist Katharina Schwien aus Gremersdorf. Mit den braunen Shadow Hunter R und Shooter R reisten David und Svenja Rockstroh aus Heisterbach an, die beide Hengste auch gezüchtet haben. Mit Punkten von 8,0 und 8,1 wurde das Deutsche Edelblutpferd ebenfalls hochdekoriert.

Abschließend ist festzustellen, dass es, wenn auch klein, eine feine und harmonische Veranstaltung war, die mehr Besucher verdient hätte. Viele erfuhren erst von der Körung, als diese schon begonnen hatte. In den lokalen Redaktionen der Rheinischen Post waren keine Hinweise. In der Hochburg der Warmblutpferde-Züchter, die das arabische Pferd zur Veredelung einsetzen, wären beide deutschen Zuchtverbände ZSAA und VZAP gut beraten, hier zukünftig eine gemeinschaftliche Körung und Eintragung aller Hengste zu veranstalten. So kämen sich die Züchter näher und können sich austauschen. Die großzügige Anlage im wunderschönen Ambiente vom Schloss Wickrath tut ein Übriges dazu. Auch wenn es nicht die Mitte von Deutschland ist, Aachen ist noch weiter entfernt, wo seit 40 Jahren der All Nations Cup stattfindet.

Info unter www.zsaa.org

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